Dienstag, 13. September 2016

5 dias / 4 noches en el Jamu Lodge en la reserva Cuyabeno




1.Tag – 13.07.2016
Unsere Reise in den Regenwald begann am Montagmorgen mit der Fahrt zum internationalen Flughafen Mariscal Sucre in Quito. Wir haben den Bus für 2,- USD von der Busstation Riococa genommen und waren ca. eine Dreiviertelstunde später am Flughafen. Wir haben für unseren Flug nach Lago Agrio eingecheckt und nach ca. einer halben Stunde waren wir am Flughafen in Lago Agrio angekommen. Beim Anflug auf Lago Agrio konnte man bereits die wesentlich anders aussehende Umgebung bemerken, die einen schon ahnen lässt, dass man sich im Amazonasgebiet befindet. Der Flughafen ist der bisher kleinste, an dem ich je gewesen bin. Die „Ankunftshalle“ besteht quasi nur aus einem Haus mit Gepäckband und einem Toilettenraum. Der Abflugbereich war nur geringfügig größer.
Vor dem Flughafen wurden wir von einem Mitarbeiter der Jamu Lodge begrüßt, der uns mit einem Kleinbus erwartete. Dieser sollte uns nach einer ca. zweistündigen Fahrt bei der Anlegestelle für die verschiedenen Dschungellodges absetzen. Bei der Anlegestelle angekommen, bekamen wir zunächst unser Box-Lunch - Hühnchen mit Gemüse und Reis und Ketchup bzw. Mayonäse – leider kalt. Dort haben wir uns zum ersten Mal auch etwas mit unseren Mitreisenden unterhalten können. Ein junges niederländisches und ein deutsches Paar sowie ein israelischer Vater mit seinem Ende 20-jährigen Sohn, der gerade eine Backpack-Reise durch ganz Südamerika unternahm.  
Nach unserem Mittagessen stiegen wir, in Regenponchos gekleidet, in unser motorisiertes Kanu und fuhren in Richtung Jamu Lodge. Die Ponchos waren auf jeden Fall notwendig, da zuvor starker Regen einsetzte. Auch im späteren Verlauf der Reise, regnete es zwischendurch sehr stark. Die Bezeichnung Regenwald ist also wörtlich zu nehmen und ist nicht übetrieben. Außerdem waren wir in der Regenzeit (Mai bis Ende Juli) unterwegs. 
Auf dem Weg zur Lodge machten wir erste Tierbeobachtungen. Besonders beeindruckend war das Beobachten einer Affen-Familie, die sich springenderweise einen Weg durch den Dschungel machte und über unseren Köpfen die Baumkronen wechselte.
In der Lodge angekommen, konnten wir in unsere Zimmer einchecken und gemeinsam mit den anderen Gruppenmitgliedern zu Abend essen. Es gab typisch ecuadorianisches Essen. Als Vorspreise wurde eine Quinoa-Suppe serviert, der Hauptgang bestand aus Reis, Madura (fritierte Kochbanane), Gemüse und Hähnchen (für mich als Vegetarierin gab es eine Gemüsealternative anstatt des Hähnchens). Zum Nachtisch gab es einen Fruchtteller. Natürlich wurde zur Vorspeise und dem Hauptgang Aji (eine scharfe Tomaten-Salsa) gereicht.  
Nach Einbruch der Dämmerung zeigte uns unser Guide, dass die Tiere des Regenwaldes auch vor einer Lodge nicht Halt machen. Wir entdeckten handtellergroße Spinnen an den Bäumen direkt neben unserer Cabaña (nichts für Personen mit Arachnophobie). 












2.Tag – 14.07.2016
Am zweiten Tag in der Jamu Lodge wollten wir den Regenwald erkunden. Nach dem Frühstück machte sich unsere kleine Reisegruppe mit dem motorisierten Kanu auf in ein etwas entlegeneres Regenwaldgebiet. Dort machten wir eine kleine Wanderung währenddessen uns unser Guide Interessantes über Flora und Fauna erzählte. Gleich nach unserer Ankunft am Waldgebiet konnten wir Armeisen dabei beobachten, wie sie innerhalb einer Armeisenstraße 10-mal so große Blätter zu ihrem Bau transportierten. So eine Aufnahme (Film) hatte ich bisher nur in Naturfilmen im Fernsehen gesehen.    


Nach unserer fast dreistündigen Wanderung durch den Regenwald stiegen wir in eine Kanu und padelten die Strecke zurück in die Jamu Lodge. Auf dem Weg entdeckten wir viele verschiedene Vögel und Affenarten sowie auch Faueltiere, die sich hoch oben in den Bäumen entspannten.
In der Jamu Lodge angekommen, nahmen wir unser Mittagessen ein und hatten ein wenig Zeit zur Verfügung. Fast alle aus der Gruppe nutzten diese Pause für ein kleines Mittagsschläfchen zur Erholung vom ereignisreichen Vormittag.
Am Nachmittag fuhren wir mit dem motorisierten Kanu zur großen Lagune, um dort den Sonnenuntergang zu bewundern und Kaimane und die rosanen Amazonas-Flussdelfine zu beobachten, die nur zur Regenzeit in der Lagune zeigen (in der Trockenzeit ist der Wasserstand in der Lagune zu niedrig und die Delfine weichen auf die von den Touristen nicht zugänglichen Flussarme aus). Tatsächlich zeigten sich einige Delfine, obwohl mehr als 3 Kanus mit Touristen auf der Lagune auf die Tiere warteten. Kaimane habe ich leider keine gesehen.
Nach dem Abendessen konnten wir noch an einer Tour in der Dunkelheit teilnehmen, um mit Taschenlampen besonders nach Kaimanen ausschau zu halten. Mein Freund nahm dieses Angebot gerne wahr und kehrte später mit dem Erlebnis, einen Kaiman im Regenwald entdeckt zu haben, wieder in die Lodge zurück.  

3.Tag – 15.07.2016
An diesem Tag sollten wir ein Dorf der Amazonasbewohner besuchen. Nach dem Frühstück stiegen wir deshalb alle wieder in das motorisierte Kanu und fuhren ca. eine Stunde den Fluss entlang, bis wir zu einem kleinen Dorf kamen. Das Dorf bestand im wesentlichen aus ein paar Holzhütten und einem Fußballfeld (überall in Ecuador gibt es Fußballfelder. Die Ecuadorianer sind verrückt nach Fußball!). Dort zeigte uns eine Frau aus dem Dorf, wo Sie ihre Yuca-Pflanzen anbaute. Für uns erntete Sie eine Yuca-Wurzel mit einer scharfen Machete. Anschließend schälte sie diese mit ein paar geübten Hieben. Danach gingen wir in eine kleine Hütte mit offenem Feuer und stellten gemeinsam Yuca-Brot (cassava-Brot) her. Das Brot war von anderer Beschaffenheit als das Yuca-Brot, was ich hier in Quito in der Bäckerei kaufe und schmeckte auch anders, jedoch auch ziemlich gut. Unser selbstgemachtes Brot erinnerte eher an Wraps odr Crepes. Die Bilder zeigen die verschiedenen Prozessschritte zur Herstellung unseres Yuca-Brotes. 
 










Nachdem wir unser Brot mit Marmelade oder einer Tomaten-Zwiebel-Thunfisch-Salsa gegessen hatten, zeigte uns unser Guide noch, wie die Amazonas-Bevölkerung im Regenwald auf die Jagd geht. Er holte ein großes Blasrohr und alle durften sich daran probieren wie im Amazonas zu „jagen“. Dies war gar nicht so einfach. 

Anschließend stiegen wir wieder ins Kanu und fuhren noch weiter den Fluss hinunter. Schließlich machten wir halt und stiegen aus unserem Kanu um zum „Haus des Schamanen“ zu gelangen. Dort trafen wir auf den Schamanen des Dorfes, der uns etwas über sich und seine Tradition und die verschiedenen Riten erzählte. Anschließend führte er uns einen Ritus mit dem jungen Israeli aus unserer Reisegruppe vor. Zum Abendessen kehrten wir wieder in die Jamu Lodge zurück.
Nach dem Abendessen und nach Einbruch der Dunkelheit stiegen wir nochmal ins Kanu um in einem abgelegenem Waldgebiet einen Night-Walk zu machen und nach Spinnen, Skorpione und Geckos zu schauen. Auch Moskitos sind besonders in der Nacht aktiv. Ich hatte mich zwar eingecremt, jedoch stachen die lästigen Fiecher durch meine Hose und meine Beine sahen anschließend aus wie ein Streuselkuchen.     


4.Tag – 16.07.2016
Am vierten Tag verließen uns die Mitglieder unserer Reisegruppe, die die Unterkunft für einen kürzeren Zeitraum gebucht hatten. Wir dagegen blieben und unternahmen mit unserem Guide eine weitere Regenwaldtour. Diese ging weiter in das Feuchtgebiet des Regenwaldes. Dort konnten wir die Gummistiefel der Lodge gut gebrauchen, denn einige Abschnitte des Waldes standen stark unter Wasser und so wurde der Weg durch den Wald zu einem ziemlichem Abendteuer. Die dreistündge Wanderung war so nochmal ein echtes Erlebnis.
Nach dem Mittagessen kamen neue Mitglieder zu unserer Reisegruppe hinzu. Ein deutsches Paar, zwei Dänen und ein junges holländisches Paar.    
Am Nachmittag fuhren wir erneut zur großen Lagune, um dort Delfine oder Kaimane zu sichten. Wer sich traute, konnte auch wieder in der Lagune schwimmen gehen.
Sonnenuntergang bei der laguna grande
5.Tag – 17.07.2016
Der fünfte Tag im Cuyabeno Reservat war für uns auch gleichzeitig unser Abreisetag. Wir frühstückten ausgiebig und checkten gegen 11:00 Uhr aus unserem Zimmer aus. Anschließend stiegen wir mit der restlichen Reisegruppe in unser motorisiertes Kanu und fuhren, ein weiteres, nicht motorisiertes Kanu im Schlepptau, in Richtung Lagune. Dort steuerten wir sodann ein Regenwaldgebiet an, in dem der Teil der Reisegruppe wandern wollte, während wir und ein alleinreisender Deutscher mit dem motorisierten Kanu zur Haupt-Anlegestelle des Cuyabeno Reservats gefahren wurden.
Auf der Rückfahrt von der Anlegestelle zum Flughafen in Lago Agrio konnten wir noch einmal die Landschaft des Oriente, wie das Amazonasgebiet in Ecuador auch genannt wird, bewundern. Für mich war es außerdem sehr interessant zu sehen, wie die Menschen in diesem Teil von Ecuador leben. Auch hier gestalten sich die Lebensverhältnisse als sehr einfach. Vielfach wird eigens Gemüse und Obst angebaut und Vieh gehalten, um sich selbst zu versorgen. In ihrer Freizeit scheinen auch dort viele Fußball zu spielen, denn regelmäßig fuhren wir an Fußballfeldern vorbei.
Am Flughafen angekommen, mussten wir noch etwa vier Stunden auf unseren Rückflug nach Quito warten, bevor wir mit der Maschine der nationalen Fluggesellschaft Tame in Richtung Hauptstadt flogen.