Dienstag, 13. September 2016

5 dias / 4 noches en el Jamu Lodge en la reserva Cuyabeno




1.Tag – 13.07.2016
Unsere Reise in den Regenwald begann am Montagmorgen mit der Fahrt zum internationalen Flughafen Mariscal Sucre in Quito. Wir haben den Bus für 2,- USD von der Busstation Riococa genommen und waren ca. eine Dreiviertelstunde später am Flughafen. Wir haben für unseren Flug nach Lago Agrio eingecheckt und nach ca. einer halben Stunde waren wir am Flughafen in Lago Agrio angekommen. Beim Anflug auf Lago Agrio konnte man bereits die wesentlich anders aussehende Umgebung bemerken, die einen schon ahnen lässt, dass man sich im Amazonasgebiet befindet. Der Flughafen ist der bisher kleinste, an dem ich je gewesen bin. Die „Ankunftshalle“ besteht quasi nur aus einem Haus mit Gepäckband und einem Toilettenraum. Der Abflugbereich war nur geringfügig größer.
Vor dem Flughafen wurden wir von einem Mitarbeiter der Jamu Lodge begrüßt, der uns mit einem Kleinbus erwartete. Dieser sollte uns nach einer ca. zweistündigen Fahrt bei der Anlegestelle für die verschiedenen Dschungellodges absetzen. Bei der Anlegestelle angekommen, bekamen wir zunächst unser Box-Lunch - Hühnchen mit Gemüse und Reis und Ketchup bzw. Mayonäse – leider kalt. Dort haben wir uns zum ersten Mal auch etwas mit unseren Mitreisenden unterhalten können. Ein junges niederländisches und ein deutsches Paar sowie ein israelischer Vater mit seinem Ende 20-jährigen Sohn, der gerade eine Backpack-Reise durch ganz Südamerika unternahm.  
Nach unserem Mittagessen stiegen wir, in Regenponchos gekleidet, in unser motorisiertes Kanu und fuhren in Richtung Jamu Lodge. Die Ponchos waren auf jeden Fall notwendig, da zuvor starker Regen einsetzte. Auch im späteren Verlauf der Reise, regnete es zwischendurch sehr stark. Die Bezeichnung Regenwald ist also wörtlich zu nehmen und ist nicht übetrieben. Außerdem waren wir in der Regenzeit (Mai bis Ende Juli) unterwegs. 
Auf dem Weg zur Lodge machten wir erste Tierbeobachtungen. Besonders beeindruckend war das Beobachten einer Affen-Familie, die sich springenderweise einen Weg durch den Dschungel machte und über unseren Köpfen die Baumkronen wechselte.
In der Lodge angekommen, konnten wir in unsere Zimmer einchecken und gemeinsam mit den anderen Gruppenmitgliedern zu Abend essen. Es gab typisch ecuadorianisches Essen. Als Vorspreise wurde eine Quinoa-Suppe serviert, der Hauptgang bestand aus Reis, Madura (fritierte Kochbanane), Gemüse und Hähnchen (für mich als Vegetarierin gab es eine Gemüsealternative anstatt des Hähnchens). Zum Nachtisch gab es einen Fruchtteller. Natürlich wurde zur Vorspeise und dem Hauptgang Aji (eine scharfe Tomaten-Salsa) gereicht.  
Nach Einbruch der Dämmerung zeigte uns unser Guide, dass die Tiere des Regenwaldes auch vor einer Lodge nicht Halt machen. Wir entdeckten handtellergroße Spinnen an den Bäumen direkt neben unserer Cabaña (nichts für Personen mit Arachnophobie). 












2.Tag – 14.07.2016
Am zweiten Tag in der Jamu Lodge wollten wir den Regenwald erkunden. Nach dem Frühstück machte sich unsere kleine Reisegruppe mit dem motorisierten Kanu auf in ein etwas entlegeneres Regenwaldgebiet. Dort machten wir eine kleine Wanderung währenddessen uns unser Guide Interessantes über Flora und Fauna erzählte. Gleich nach unserer Ankunft am Waldgebiet konnten wir Armeisen dabei beobachten, wie sie innerhalb einer Armeisenstraße 10-mal so große Blätter zu ihrem Bau transportierten. So eine Aufnahme (Film) hatte ich bisher nur in Naturfilmen im Fernsehen gesehen.    


Nach unserer fast dreistündigen Wanderung durch den Regenwald stiegen wir in eine Kanu und padelten die Strecke zurück in die Jamu Lodge. Auf dem Weg entdeckten wir viele verschiedene Vögel und Affenarten sowie auch Faueltiere, die sich hoch oben in den Bäumen entspannten.
In der Jamu Lodge angekommen, nahmen wir unser Mittagessen ein und hatten ein wenig Zeit zur Verfügung. Fast alle aus der Gruppe nutzten diese Pause für ein kleines Mittagsschläfchen zur Erholung vom ereignisreichen Vormittag.
Am Nachmittag fuhren wir mit dem motorisierten Kanu zur großen Lagune, um dort den Sonnenuntergang zu bewundern und Kaimane und die rosanen Amazonas-Flussdelfine zu beobachten, die nur zur Regenzeit in der Lagune zeigen (in der Trockenzeit ist der Wasserstand in der Lagune zu niedrig und die Delfine weichen auf die von den Touristen nicht zugänglichen Flussarme aus). Tatsächlich zeigten sich einige Delfine, obwohl mehr als 3 Kanus mit Touristen auf der Lagune auf die Tiere warteten. Kaimane habe ich leider keine gesehen.
Nach dem Abendessen konnten wir noch an einer Tour in der Dunkelheit teilnehmen, um mit Taschenlampen besonders nach Kaimanen ausschau zu halten. Mein Freund nahm dieses Angebot gerne wahr und kehrte später mit dem Erlebnis, einen Kaiman im Regenwald entdeckt zu haben, wieder in die Lodge zurück.  

3.Tag – 15.07.2016
An diesem Tag sollten wir ein Dorf der Amazonasbewohner besuchen. Nach dem Frühstück stiegen wir deshalb alle wieder in das motorisierte Kanu und fuhren ca. eine Stunde den Fluss entlang, bis wir zu einem kleinen Dorf kamen. Das Dorf bestand im wesentlichen aus ein paar Holzhütten und einem Fußballfeld (überall in Ecuador gibt es Fußballfelder. Die Ecuadorianer sind verrückt nach Fußball!). Dort zeigte uns eine Frau aus dem Dorf, wo Sie ihre Yuca-Pflanzen anbaute. Für uns erntete Sie eine Yuca-Wurzel mit einer scharfen Machete. Anschließend schälte sie diese mit ein paar geübten Hieben. Danach gingen wir in eine kleine Hütte mit offenem Feuer und stellten gemeinsam Yuca-Brot (cassava-Brot) her. Das Brot war von anderer Beschaffenheit als das Yuca-Brot, was ich hier in Quito in der Bäckerei kaufe und schmeckte auch anders, jedoch auch ziemlich gut. Unser selbstgemachtes Brot erinnerte eher an Wraps odr Crepes. Die Bilder zeigen die verschiedenen Prozessschritte zur Herstellung unseres Yuca-Brotes. 
 










Nachdem wir unser Brot mit Marmelade oder einer Tomaten-Zwiebel-Thunfisch-Salsa gegessen hatten, zeigte uns unser Guide noch, wie die Amazonas-Bevölkerung im Regenwald auf die Jagd geht. Er holte ein großes Blasrohr und alle durften sich daran probieren wie im Amazonas zu „jagen“. Dies war gar nicht so einfach. 

Anschließend stiegen wir wieder ins Kanu und fuhren noch weiter den Fluss hinunter. Schließlich machten wir halt und stiegen aus unserem Kanu um zum „Haus des Schamanen“ zu gelangen. Dort trafen wir auf den Schamanen des Dorfes, der uns etwas über sich und seine Tradition und die verschiedenen Riten erzählte. Anschließend führte er uns einen Ritus mit dem jungen Israeli aus unserer Reisegruppe vor. Zum Abendessen kehrten wir wieder in die Jamu Lodge zurück.
Nach dem Abendessen und nach Einbruch der Dunkelheit stiegen wir nochmal ins Kanu um in einem abgelegenem Waldgebiet einen Night-Walk zu machen und nach Spinnen, Skorpione und Geckos zu schauen. Auch Moskitos sind besonders in der Nacht aktiv. Ich hatte mich zwar eingecremt, jedoch stachen die lästigen Fiecher durch meine Hose und meine Beine sahen anschließend aus wie ein Streuselkuchen.     


4.Tag – 16.07.2016
Am vierten Tag verließen uns die Mitglieder unserer Reisegruppe, die die Unterkunft für einen kürzeren Zeitraum gebucht hatten. Wir dagegen blieben und unternahmen mit unserem Guide eine weitere Regenwaldtour. Diese ging weiter in das Feuchtgebiet des Regenwaldes. Dort konnten wir die Gummistiefel der Lodge gut gebrauchen, denn einige Abschnitte des Waldes standen stark unter Wasser und so wurde der Weg durch den Wald zu einem ziemlichem Abendteuer. Die dreistündge Wanderung war so nochmal ein echtes Erlebnis.
Nach dem Mittagessen kamen neue Mitglieder zu unserer Reisegruppe hinzu. Ein deutsches Paar, zwei Dänen und ein junges holländisches Paar.    
Am Nachmittag fuhren wir erneut zur großen Lagune, um dort Delfine oder Kaimane zu sichten. Wer sich traute, konnte auch wieder in der Lagune schwimmen gehen.
Sonnenuntergang bei der laguna grande
5.Tag – 17.07.2016
Der fünfte Tag im Cuyabeno Reservat war für uns auch gleichzeitig unser Abreisetag. Wir frühstückten ausgiebig und checkten gegen 11:00 Uhr aus unserem Zimmer aus. Anschließend stiegen wir mit der restlichen Reisegruppe in unser motorisiertes Kanu und fuhren, ein weiteres, nicht motorisiertes Kanu im Schlepptau, in Richtung Lagune. Dort steuerten wir sodann ein Regenwaldgebiet an, in dem der Teil der Reisegruppe wandern wollte, während wir und ein alleinreisender Deutscher mit dem motorisierten Kanu zur Haupt-Anlegestelle des Cuyabeno Reservats gefahren wurden.
Auf der Rückfahrt von der Anlegestelle zum Flughafen in Lago Agrio konnten wir noch einmal die Landschaft des Oriente, wie das Amazonasgebiet in Ecuador auch genannt wird, bewundern. Für mich war es außerdem sehr interessant zu sehen, wie die Menschen in diesem Teil von Ecuador leben. Auch hier gestalten sich die Lebensverhältnisse als sehr einfach. Vielfach wird eigens Gemüse und Obst angebaut und Vieh gehalten, um sich selbst zu versorgen. In ihrer Freizeit scheinen auch dort viele Fußball zu spielen, denn regelmäßig fuhren wir an Fußballfeldern vorbei.
Am Flughafen angekommen, mussten wir noch etwa vier Stunden auf unseren Rückflug nach Quito warten, bevor wir mit der Maschine der nationalen Fluggesellschaft Tame in Richtung Hauptstadt flogen.      


Mittwoch, 6. Juli 2016

I ❤Mindo


I ❤Mindo! Mindo gehört definitiv zu meinen Lieblingsorten in Ecuador. Warum zeigt das oben stehende Bild :) Die Natur ist einfach atemberaubend und das ganze nur etwa 2 Stunden von der Hauptstadt Quito entfernt. 
Ich war nun schon zwei Mal in Mindo und muss sagen, es ist eine grüne Oase in der man perfekt entspannen, aber auch bei diversen Aktivitäten wie Canopying, Tubing/Rafting einen Adrenalinkick suchen kann.
Das Bild habe ich bei einer Wanderung mit Freundinnen aus Quito im Nebelwald von Mindo gemacht. Wir haben dort den ganzen Vormittag in dieser Jungle-Kulisse gewandert und uns die verschiedenen Wasserfälle des Waldes und Flora und Fauna angeschaut und genossen.

Die Seilbahn zum Wanderweg



Außerdem haben wir in Mindo eine Schmetterlingsfarm besucht, bei uns natürlich etwas über die Insekten erklärt wurde, vor allem konnten wir jedoch Schmetterlinge mit zermatschten Bananen "füttern" und diese um uns herum fliegen und auf uns landen lassen. 


Am selben Tag sind wird dann noch im Rio Mindo "tuben" gewesen. Das bedeutet, dass man mit großen Gummireifen den Fluss hinunterfährt - natürlich von zwei Guides begleitet - die die zusammengebundenen Reifen - durch den Fluss steuern. Das ganze hat ziemlich viel Spaß gemacht und war besser als jedes Rafting im Freizeitpark. :) 

Mit meinem Freund habe ich die Schokoladenmanufaktur in Mindo El Quetzal besucht. Dort wurde uns der Prozess der Schokoladenherstellung erklärt, vom Anbau bis zur Fertigstellung, und gaaanz wichtig auch verkostet ;) Dort habe ich dann auch den besten Brownie meines bisherigen Lebens gegessen und meine Liebe für dunkle Schokolade entdeckt ;) 

Schokoladentee mit Brownie und flüssiger dunkler Schokolade 


Kakaopflanze

Kakaofrucht mit Kakaobohnen


Prozess der Trocknung der Bohnen

Getrocknete Kakaobohnen





Montag, 23. Mai 2016

Otavalo y la vista de Quito

Am Samstag machten eine Freundin und ich uns auf den Weg zur Bustation Carcelen im Norden Quitos. Wir wollten nach Otavalo fahren, um Souvenirs auf dem im ganzen Land und bei Touristen sehr beliebten Kunsthandwerksmarkt zu kaufen. Nach der ca. zweistündigen Busfahrt, die uns lediglich 2,- USD kostete, waren wir in Otavalo angekommen.

el centro de Otavalo
Der Markt ist ein Shopping-Paradies für jeden Ecuador-Reisenden! Es reiht sich ein Stand an den anderen, bei denen Textilien aus Alpaka-Wolle, Taschen, Hängematten, Figuren, Schmuck und Traumfänger gekauft werden konnten. Eine Sache schöner als die andere! Hier gilt es wirklich seine Verhandlungsstärke zu zeigen. Durch unser sehr europäisches Aussehen, schlugen uns einige Händler utopische (für ecuadorianische Verhältnisse) Preise vor, die wir entweder sofort ablehnten oder bis auf den marktüblichen Preis herunterhandelten. Meine Ausbeute war nicht unerheblich: Eine Hängematte, ein Poncho, Schmuck, ein Traumfänger, Taschen und  ein Schaal aus Alpaka-Wolle (unglaublich weich).
Gleich neben dem Kunsthandwerksmarkt waren typisch ecuadorianische Essensstände aufgebaut, bei denen die Ecuadorianer ihr almuerzo (Mittagessen) genossen. Diese sind teilweise nichts für zarte Gemüter, da quasi auf der Straße Schweine und Hühner aufgespießt und gebraten oder gegrillt werden. Manchmal werden die Hühner noch lebend mitgebracht und „frisch zubereitet“. Natürlich gab es auch harmlosere Speisen wie Madura (gegrillte Kochbanane) auf dem Markt und natürlich frisch zubereitete Jugos (Fruchtsäfte) – super lecker! Nach einer Stärkung fuhren wir am Nachmittag wieder in die Großstadt nach Quito. 
Eines der tollen und faszinierenden Eigenschaften an Ecuador ist sicherlich, dass man nur wenige Stunden fahren muss und sich die Landschaft wie auch das Aussehen und der Ausdruck der Kultur stark verändern kann. So ist Quito teilweise doch recht durch Amerika beeinflusst und anscheinend schnell gewachen – immernoch werden Hochhäuser und moderne Gebäude gebaut. In Otavalo hingegen sieht man mehr Menschen mit traditioneller Kleidung und bekommt einen weitere Facette von Ecuador zu sehen.

Am Sonntag nahmen meine Freundin und ich den Touristenbus in Quito und ließen uns durch die Stadt und in die Altstadt Quitos kutschieren. Das Highlight war sicherlich die Fahrt auf den Panecillo und die Begehung der Statue La Virgen auf dem Panecillo. Panecillo bedeutet Brötchen und soll die Form des Hügels beschreiben auf dem 1976 die Figur eines Engels, La Virgen, errichtet wurde (45 Meter groß).


in der Altsstadt Quitos


La Virgen

Aussicht vom Panecillo auf Quito


Semana santa y bucear en Ayange

An Kafreitag, einem gesetzlichen Feiertag hier in Ecuador und somit einem arbeitsfreiem Freitag, hatten eine Freudin und ich uns vorgenommen, zuerst die Osterprozession in Quitos Altstadt anzuschauen und am Abend mit zwei weiteren Freunden den Nachtbus in Richtung Guayaquil zu nehmen. Unser Ziel war Ayange bei Montañita. Wir wollten tauchen gehen. Einer unserer Freunde, der mit uns fahren wollte, ist ausgebildeter Tauchlehrer und besitzt eine Tauschschule auf den Galapagos.  – sehr praktisch ;)

Nun erstmal zum Freitagvormittag....
Der Kafreitag war ein sehr sonniger und warmer Tag und so suchten alle Schaulustigen,uns eingeschlossen, einen Schattenplatz in der Altstadt und rund um die Basilika, wo der Ostermarsch entlang gehen sollte (Wir holten uns trotzdem einen Sonnenbrand. :/) Es waren viele Leute unterwegs, hauptsächlich jedoch Ecuadorianer. Touristen haben wir nur wenige gesehen. Wir beschlossen uns die Prozession bei der Basilika anzuschauen und mussten lange auf den Umzug, la Procesión Penitencial Jesús del Gran Poder (Prozession des allmächtigen Jesus), warten. Dieser soll das Leiden Christi auf seinem Weg zur Kreuzigung repräsentieren. Die Teilnehmer der Prozession waren allesamt in lilanen Gewändern samt einer Kapuze gekleidet, die nur Schlitze für die Augen frei ließ. Für mich erschien diese Verkleidung etwas befremdlich und eher gruselig und erinnerte mich sehr an die Kleidung des Ku-Klux-Klans... obwohl das natürlich nichts miteinander zu tun hat (wer es besser weiß, kann mich gerne aufklären ;)).
Es war schon interessant, die Osterprozession anzuschauen und so mal wieder einen Eindruck von dem Glauben bzw. dem Ausdruck des Glaubens der Ecuadorianer mitzubekommen.

Am Abend haben wir uns zu viert ein Taxi genommen und sind zur Busstation Quitumbe im Süden Quitos gefahren. Von dort aus stiegen wir für nur wenige Dollar in einen Überlandbus (es gibt hier keinen öffentlichen Zugtransfer, nur touristische Züge), der uns in ca. sieben Stunden nach Guayaquil fahren sollte, wo wir in einen weiteren Bus nach Ayange umsteigen wollten. Die Fahrt in dem Bus war zunächst eher anstrengend für mich. Die Strecke war äußerst kurvenreich und die Ecuadorianer fahren generell nicht gerade sanft. Außerdem wurde wie immer in den Überlandbussen ein Film gezeigt. Es lief ein Horrorfilm, in dem eine Gruppe amerikanischer Hilfsaktivisten nach ihrer Demonstration im peruanischen Regenwald mit ihrer Propellermaschine im selbigen abstürzt und von Kanibalen entführt und nach und nach unter lautem Geschrei verspeist wird. Nur die Protagonistin überlebt (natürlich). Da dies nicht mein favorisiertes Filmgenre ist, konnte ich nicht schlafen...zudem mir schlecht war. Schlussendlich entschied ich mich eine Reisetablette gegen die Übelkeit zu nehmen, was eine sehr gute Entscheidung war, denn ich schlief sofort ein und musste mir den Film nicht noch ein zweites Mal gezwungenerweise anschauen, der in Dauerschleife lief.
Früh morgens in Guayaquil angekommen, mussten wir nicht lange auf unseren Anschlussbus warten und um ca. 08:00 Uhr waren wir endlich in Ayange angekommen.
Ayange ist ein kleines Fischerdorf mit etwas Tourismus, jedoch nicht so extrem touristisch wie Montañita. Wir bezogen unser Apartment im Casa 2, einer kleinen, sauberen und liebevoll eingerichteten Pension und gingen erstmal zum Frühstücken an den Strand. Dort gab es typisches ecuadorianisches Frühstück, was für mich als Vegetarierin Patacones (fritierte Kochbanane) und huevos (Spiegeleier) mit arroz (Reis) bedeutete. Anschließend gingen wir gleich weiter, um uns am Strand Neoprenanzüge und die Tauchausrüstung auszuleihen. Unser Kumpel machte uns ein Boot klar und um ca. 09:30 waren wir auch schon bereit für den ersten Tauchgang. Da ich zuvor noch nie getaucht war, meine Freunde jedoch schon und auch Tauchscheine besaßen, erklärte mir mein Freund, als Tauchlehrer, alles fachmännisch. Ich bekam quasi private Tauchstunden, denn bei meinem ersten wie auch den weiteren Tauchgängen, wich er mir nicht von meiner Seite.
Das Tauchen war für mich aufregend und zunächst mochte ich der Atmung durch die Sauerstoffflaschen nicht so recht vertrauen. Doch es war wie beim Schnorcheln... Sobald man die interesante Unterwasserwelt entdeckt, beruhigt sich auch die Atmung und man entspannt und genießt schließlich.
Am Nachmittag machten wir uns schließlich auf den Rückweg, um im Casa 2 gemeinsam zu kochen und zu Abend zu essen.
Nach unserem Dinner nahmen wir ein Taxi in Richtung Montañita, einem Surferparadies und Partymetropole für Backpacker und somit einer der touristischsten Orte in Ecuador. Auch wir ließen uns von dem pulsierenden Nachtleben treiben und genossen die Coctails mit frischen Früchten.
Den nächsten Tag starteten wir wieder mit ecuadorianischem Frühstück am Strand – echtes Urlaubsfeeling! Danach fuhren wir wieder mit dem Boot aufs Meer für weitere Tauchgänge und am Nachmittag kehrten wir an Land zurück, um uns auf den Rückweg über Guayaquil nach Quito zu machen.
Der Ausflug an die Küste Ecuadors war ein tolles Erlebnis, welches ich sicher nicht vergessen werde !








Mittwoch, 18. Mai 2016

Mi crucero en las islas Galapagos! 5 Tage / 4 Nächte auf der M/V Galapagos Legend

Natürlich wollte ich, wenn ich nach Ecuador komme, auch die Galapagos Inseln besuchen. Um so mehr hat es mich daher gefreut, dass ich eine 5-tägige Naturkreuzfahrt auf die Galapagos Inseln unternehmen durfte. Mein Kreuzfahrtschiff war die M/V Galapagaos Legend. Ein Kreuzfahrtschiff der ersten Klasse mit Platz für 100 Passagiere...

Tag 1: Donnerstag, den 17.03.2016 – San Cristobal
Am Donnerstagvormittag ging die Reise für mich los. Ich hatte mir einen Shuttle gebucht, der mich auch pünktlich von meinem Zuhause in Quito abholte. Nach der ca. einstündigen Fahrt zum Flughafen ging ich als erstes zu einem speziellen Schalter, an dem ich die INGALA-Touristentransitkarte für Reisen auf die Galapagos gegen eine Gebühr von 20,- USD erhielt sowie mein Gepäck auf Früchte, Gemüse und Milchprodukte untersucht wurde. (Diese Nahrungsmittel dürfen nicht mit auf die Galapagos mitgenommen werden, da diese das empfindliche Ökosystem der Galapagos Inseln schädigen könnten.)
Anschließend ging ich zum Check-in und wartete in der Wartehalle aufs Boarding meiner Avianca-Maschine. Um 10:15 Uhr ging schließlich mein 2,5-stündige Flug (mit Zwischenlandung in Guayaquil) von Quito nach San Cristobal. Kurz vor der Landung auf San Cristobal wurde der gesamte Innenraum des Flugzeuges noch einmal desinfiziert, damit ein größtmöglichster Schutz für das Ökosystem gewährleistet werden kann. Nachdem ich am Flughafen die Nationalparkgebühr von 100,- USD entrichtet hatte, wurden wir von Ceasar, einem spanisch- und englischsprachigem Guide in Empfang genommen.
Mit dem Bus ging es zum Hafen von San Cristobal. Im Bus wurden wir von Ceasar auf Englisch und Spanisch über das weitere Prozedere bzw. den Transport zum Kreuzfahrtschiff informiert. Am Pier angekommen, haben wir auch schon die ersten Seelöwen sehen können. Diese lagen nämlich überall am Hafen herum und relaxten. Für sie gehört auch das Hafengebiet zu ihrem Ökosystem. Außerdem kennen sie keine Scheu vor dem Menschen, da Sie diesen nie als Feind kennen gelernt haben. So konnte man extrem nah an die (wilden) Tiere herantreten und diese beobachten. Welch ein toller und fazinierender erster Eindruck von den Galapagos! 
Rettungswesten wurden verteilt und meine Mitreisenden und ich wurden in Schnellbooten zum Schiff gefahren. Das Gepäck wurde bereits in die Kabinen gebracht und so konnte bereits eingecheckt (Welcomedrink!) und die Kabinen bezogen werden. Schon nach kurzer Zeit wurden wir, die Passagiere, zur Sicherheitsanweisung aufs Deck gerufen. Dannach wurde erst einmal zu Mittag gegessen. Das leckere Mittagsbuffet bot eine Auswahl an internationalen und ecuadorianischen Mittagessen. Kurz nach der Sicherheitseinweisung und dem Mittagessen ging es für mich und meine Gruppenmitglieder mit dem Schnellboot schon los zum ersten Ausflug, zurück nach San Cristobal. Bei Check-in wurden die Passagiere bereits, je nach Sprachkenntnissen, in Gruppen eingeteilt. Es gab drei Gruppen die Cormorant- (spanischsprachig), die Albatros- (englischsprachig) und die Boobysgroup (spanisch- und englischsprachig). Meine Boobysgroup bestand aus einem koreanischen und einem australischen Ehepaar, einer kanadischen Familien und zwei ecuadorischen Freundinnen mit ihren 3 Kindern. Alles sehr interessante Leute, mit denen ich mich sehr gut verstand und immer etwas zu reden hatte. Gemeinsam mit unserem spanisch- und englischsprechendem Guide Patricio besichtigten wir das Interpretation Center, eine Art Museum über die Natur und Geschichte der Galapagos Inseln. Ein interessanter erster Ausflug, während dem man viel über das Archipel erfahren konnte. Gegen 17:30 ging es mit dem Schnellboot auch wieder aufs Schiff und zum Abendessen, dass im Restaurant a la carte, standesgemäß für ein Kreuzfahrtschiff der Luxusklasse, von Kellnern serviert wurde. Der Abend stand den Gästen zur freien Verfügung und so hatte ich Zeit, mir das Schiff etwas genauer anzuschauen. Es gab neben dem Restaurant, eine kleine Bibliothek mit Computern und Informationsfilmen über die Galapagos Inslen, ein Spielzimmer für Kinder, zwei Präsentations- und Versammlungsräume, eine Bar unter Deck, Trainingsstandräder an Deck sowie eine Bar, einen Pool und einen Jacuzzi am Bug des Schiffs.
Den Abend ließ ich dann doch früh ausklingen, da ich von den vielen neuen Eindrücken doch recht erschöpft war und das Programm mit dem Frühstück schon um 07:00 Uhr starten sollte.

Am Hafen von San Cristobal

Tag 2: Freitag, den 18.03.2016 – Isla Española
Der zweite Tag begann recht früh um 06:30 Uhr mit sanfter Musik und einer Ansage durch die Lautsprecher. Nach dem Frühstück wurden die Gruppen jeweils kurz in verschiedene Bereichen des Schiffes gerufen und nochmal über das Tagesprogramm informiert. Anschließend wurden an Deck Schnorchelausrüstungen ausgegeben und wenig später wurden wir gruppenweise zur disembarkation-area gerufen. Von dort aus stiegen wir in ein Schnellboot und fuhren an den Strand der Gardner Bay. Die Gardner Bay ist ein wunderschöner und paradiesisch anmutender weißer Strand auf der Insel Española. Eine Kolonie Seelöwen ließ es sich in der Sonne gut gehen und auch wir konnten wir die Seele baumeln lassen, Spazieren gehen, Schwimmen und Schnorcheln. Dies war mein erster Schnorchelausflug im offenen Meer und gemeinsam mit unserem Gruppenguide traute ich mich weiter aufs Meer hinaus. Sobald ich die interessante Unterwasserwelt mit den vielen Fischen und Meerestieren entdeckt hatte, beruhigte sich meine Atmung und ich konnte den Schnorchelausflug voll und ganz genießen. 
Anschließend ging es mit den Schnellbooten wieder zum Schiff zurück (im Schiff wurden wir nach jedem Ausflug mit einer kleinem Snack und/oder Getränk in Empfang genommen) und zum Mittagessen. Wir hatten ein wenig Zeit zur freien Verfügung sowie eine erneute Informationversammlung der Gruppen, die auf den Ausflug am Nachmittag vorzubereiten sollte. Am Nachmittag sollte es nämlich an den Punta Suarez im Westen der Insel Española gehen. Dieser ist besonders für die vielen Tiere bekannt, die sich auf diesem Teil der Insel niedergelassen haben und ist daher bei Biologen sehr beliebt. 
Die offizielle Strecke des Nationalparks, die zum Schutz der Tiere und Natur auf Galapagos nicht verlassen werden darf, war eine echte Herausforderung. Der extrem steinige und unebene Weg erforderte nicht nur Wanderschuhe, sondern auch Konzentration und Gleichgewichtssinn der Passagiere. Die Mühe war es jedoch Wert, da man mit nahen „Begegnungen“ mit Seelöwen, Marin Iguanas, Blaufußtölpel, Maskentölpel, Spottdrosseln, Austernfischer, Gabelschwanzmöwen, Darwinfinken belohnt wurde. Außerdem befindet sich dort das Hueco Soplador (das „Blasloch“). Durch den Druck der anbrandenden Wellen zwischen den Klippen entsteht hier eine ca. 10 bis 20 m hohe Wasserfontäne. Ein spektakuläres Naturschauspiel!  
Am Abend gab es im Restaurant ein Dinner bei (künstlichem) Kerzenlicht. Bei jeder Kreuzfahrt, ist es der Crew ein Anliegen auf die Umweltverschmutzung des Menschen und den Klimawandel aufmerksam zu machen, da dies insbesondere auf das empfindliche Ökosystem der Galapagos einen großen Einfluss hat. So haben wir auf dem Schiff eine eigene Earth Hour veranstaltet. (Bei der Earth Hour wird als Demonstration für den Klimaschutz auf der ganzen Welt für eine Stunde das Licht ausgeschaltet).  

Punta Suarez
Tag 3: Samstag, den 19.03.2016 – Isla Floreana
Am Samstag sollte es nach dem Frühstück zur Post Office Bay gehen, einem Strand mit olivgrünem Sand und bekannt für einen Postkasten, der früher Seeleuten und heute Touristen zur Kommunikation mit ihrer Heimat dient. Jeder, der die Post Office Bay besucht, kann eine Postkarte im Postkasten lassen und eine Karte mit einer Adresse nahe der Heimat mitnehmen, um diese dem Adressaten persönlich oder mit der örtlichen Post zukommen zu lassen. Auch ich steckte meine Postkarte in den Briefkasten und ca. 1 Monat nach meinem Besuch der Post Office Bay erreichte diese meine Eltern in Deutschland. 
Für diesen Ausflug hatten wir auch wieder unsere Schnorchelausrüstung mitgenommen, um die Gelegenheit zum Schnorcheln zu nutzen. Nach dem Mittagessen sollte es zu einem weiteren Schnorchelausflug zum Corona del Diabolo gehen. Einer Felsformation aus Vulkangestein im Meer, an der sich bunte Korallen und farbenfrohe Fische angesiedelt hatten. Dieser Schnorchelausflug war etwas ganz Besonderes, denn die artenreiche Unterwasserwelt war wirklich faszinierend und es war etwas Besonderes im offenen Meer zu schwimmen und die Kraft und Strömung des Meeres zu spüren (nur für gute Schwimmer). 
Nachdem wir wieder auf Schiff zurückgekehrt waren, wurden wir nach kurzer Zeit erneut zur disembarkation-area für den nächsten Ausflug zum Punta Cormorant gerufen. Dort gelangten wir nach einem kurzen Fußmarsch zu einer Mangrovenlagune und konnten Flamingos (sogar ein Flamingo-Baby (sehr selten)) beobachten. Wir wanderten schließlich weiter zu einem breiten Strand, an dem Meeresschildkröten ihre Eier ablegen. Die Spuren der Schildkröten waren auch noch sichtbar. 
Gegen Abend fuhren wir mit dem Schnellboot zurück zum Schiff. Vor dem Abendessen wollte ich die freie Zeit nutzen, um den Jacuzzi auszuprobieren. Das Besondere daran war, dass sich das Schiff kurze Zeit später auf den Weg zur Insel Santa Cruz machte und das fahrende Schiff vor dem Hintergrund der untergehenden Sonne schließlich von Delfinen begleitet wurde. Ein ganz besonderer Moment für mich – im Jacuzzi am Bug des Schiffes sitzend, mit Aussicht auf die Insel Floreana, die untergehende Sonne und die springenden Delfine. :)     

Tag 4: Sonntag, den 20.03.2016 – Isla Santa Cruz
Schon um Mitternacht war die Galapagos Legend vor Santa Cruz geankert. Nach dem Frühstück fuhren wir mit den Schnellbooten zum Hafen von Puerto Ayora und mit dem Bus ins Hochland. Dort besuchten wir ein Schildkrötenreservat und konnten die riesigen Reptilien in ihrem natürlichem Lebensraum beobachten. Anschließend fuhren wir im Kleinbus zu einem Lavatunnel. Dieser hatte sich unterirdisch durch einen Lavastrom gebildet und ist für Touristen zugänglich. Schließlich fuhren wir zum Mittagessen und für ein weiteres Informationstreffen wieder zurück aufs Schiff und kehrten am Nachmittag für den Besuch der Charles Darwin Station zurück auf die Insel. Die Charles Darwin Station ist eine Forschungsstation, die sich mit der Flora und Fauna sowie der Tierwelt der Galapagos befasst. Insbesondere wird Wert auf die Untersuchung der Riesenschildkröten gelegt, da die dort lebenden Arten vom Aussterben bedroht sind.
Gegen Abend kehrten wir wieder auf Schiff zurück und wurden kurze Zeit später zu einem Dinner an Deck begrüßt. Jeder hatte sich besonders zurecht gemacht und so wurde vor dem Hintergrund der untergehenden Sonne open-air zu Abend gegessen. 

Tag 5: Montag, den 21.03.2016 
Der Montag war leider auch schon der letzte Tag meiner Kreuzfahrt auf den Galapagos. Nach dem Frühstück wurde ausgecheckt und alle Passagiere versammelten sich an der Bar am Bug des Schiffes, um gemeinsam die Fahrt um die Insel Daphne Mayor zu genießen. Die Insel Daphne Mayor ist eine Insel von zwei Vulkaninseln, die als Islas Daphne bezeichnet werden.
Das Schiff steuerte schließlich die Insel Baltra, ebenfalls bei Santa Cruz, an und ein Schnellboot brachte uns zum Hafenanleger von Baltra und ein Bus zum Flughafen.
Der Abschied von den Galapagos fiel mir unglaublich schwer. Das Galapagos Archipel ist ein echtes Paradies und die Kreuzfahrt ein unglaublich tolles und für mich wahrscheinlich einmaliges Erlebnis.