An Kafreitag, einem gesetzlichen Feiertag hier in Ecuador und somit einem
arbeitsfreiem Freitag, hatten eine Freudin und ich uns vorgenommen, zuerst die
Osterprozession in Quitos Altstadt anzuschauen und am Abend mit zwei weiteren
Freunden den Nachtbus in Richtung Guayaquil zu nehmen. Unser Ziel war Ayange
bei Montañita. Wir wollten tauchen gehen. Einer unserer Freunde, der mit uns
fahren wollte, ist ausgebildeter Tauchlehrer und besitzt eine Tauschschule auf
den Galapagos. – sehr praktisch ;)
Nun erstmal zum Freitagvormittag....
Der Kafreitag war ein sehr sonniger und warmer Tag und so suchten alle Schaulustigen,uns eingeschlossen, einen Schattenplatz in der Altstadt und rund um die Basilika, wo der Ostermarsch entlang gehen sollte (Wir holten uns trotzdem einen Sonnenbrand. :/) Es waren viele Leute unterwegs, hauptsächlich jedoch Ecuadorianer. Touristen haben wir nur wenige gesehen. Wir beschlossen uns die Prozession bei der Basilika anzuschauen und mussten lange auf den Umzug, la Procesión Penitencial Jesús del Gran Poder (Prozession des allmächtigen Jesus), warten. Dieser soll das Leiden Christi auf seinem Weg zur Kreuzigung repräsentieren. Die Teilnehmer der Prozession waren allesamt in lilanen Gewändern samt einer Kapuze gekleidet, die nur Schlitze für die Augen frei ließ. Für mich erschien diese Verkleidung etwas befremdlich und eher gruselig und erinnerte mich sehr an die Kleidung des Ku-Klux-Klans... obwohl das natürlich nichts miteinander zu tun hat (wer es besser weiß, kann mich gerne aufklären ;)).
Es war
schon interessant, die Osterprozession anzuschauen und so mal wieder einen
Eindruck von dem Glauben bzw. dem Ausdruck des Glaubens der Ecuadorianer
mitzubekommen.
Am Abend
haben wir uns zu viert ein Taxi genommen und sind zur Busstation Quitumbe im Süden Quitos gefahren. Von
dort aus stiegen wir für nur wenige Dollar in einen Überlandbus (es gibt hier
keinen öffentlichen Zugtransfer, nur touristische Züge), der uns in ca. sieben
Stunden nach Guayaquil fahren sollte, wo wir in einen weiteren Bus nach Ayange
umsteigen wollten. Die Fahrt in dem Bus war zunächst eher anstrengend für mich.
Die Strecke war äußerst kurvenreich und die Ecuadorianer fahren generell nicht
gerade sanft. Außerdem wurde wie immer in den Überlandbussen ein Film gezeigt. Es
lief ein Horrorfilm, in dem eine Gruppe amerikanischer Hilfsaktivisten nach
ihrer Demonstration im peruanischen Regenwald mit ihrer Propellermaschine im
selbigen abstürzt und von Kanibalen entführt und nach und nach unter lautem Geschrei
verspeist wird. Nur die Protagonistin überlebt (natürlich). Da dies nicht mein
favorisiertes Filmgenre ist, konnte ich nicht schlafen...zudem mir schlecht
war. Schlussendlich entschied ich mich eine Reisetablette gegen die Übelkeit zu
nehmen, was eine sehr gute Entscheidung war, denn ich schlief sofort ein und
musste mir den Film nicht noch ein zweites Mal gezwungenerweise anschauen, der
in Dauerschleife lief.
Früh morgens
in Guayaquil angekommen, mussten wir nicht lange auf unseren Anschlussbus
warten und um ca. 08:00 Uhr waren wir endlich in Ayange angekommen.
Ayange
ist ein kleines Fischerdorf mit etwas Tourismus, jedoch nicht so extrem
touristisch wie Montañita. Wir bezogen unser Apartment im Casa 2, einer kleinen, sauberen und liebevoll eingerichteten
Pension und gingen erstmal zum Frühstücken an den Strand. Dort gab es typisches
ecuadorianisches Frühstück, was für mich als Vegetarierin Patacones (fritierte
Kochbanane) und huevos (Spiegeleier) mit arroz (Reis) bedeutete. Anschließend
gingen wir gleich weiter, um uns am Strand Neoprenanzüge und die
Tauchausrüstung auszuleihen. Unser Kumpel machte uns ein Boot klar und um ca.
09:30 waren wir auch schon bereit für den ersten Tauchgang. Da ich zuvor noch
nie getaucht war, meine Freunde jedoch schon und auch Tauchscheine besaßen,
erklärte mir mein Freund, als Tauchlehrer, alles fachmännisch. Ich bekam quasi private Tauchstunden, denn bei meinem ersten
wie auch den weiteren Tauchgängen, wich er mir nicht von meiner Seite.
Das
Tauchen war für mich aufregend und zunächst mochte ich der Atmung durch die
Sauerstoffflaschen nicht so recht vertrauen. Doch es war wie beim Schnorcheln... Sobald man die interesante Unterwasserwelt entdeckt, beruhigt sich auch die
Atmung und man entspannt und genießt schließlich.
Am
Nachmittag machten wir uns schließlich auf den Rückweg, um im Casa 2 gemeinsam zu kochen und zu Abend
zu essen.
Nach
unserem Dinner nahmen wir ein Taxi in Richtung Montañita, einem Surferparadies
und Partymetropole für Backpacker und somit einer der touristischsten Orte in
Ecuador. Auch wir ließen uns von dem pulsierenden Nachtleben treiben und
genossen die Coctails mit frischen Früchten.
Den nächsten
Tag starteten wir wieder mit ecuadorianischem Frühstück am Strand – echtes Urlaubsfeeling!
Danach fuhren wir wieder mit dem Boot aufs Meer für weitere Tauchgänge und am
Nachmittag kehrten wir an Land zurück, um uns auf den Rückweg über Guayaquil
nach Quito zu machen.
Der Ausflug an die Küste Ecuadors war ein tolles Erlebnis, welches ich
sicher nicht vergessen werde !
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