Natürlich wollte ich, wenn ich nach Ecuador komme, auch die Galapagos
Inseln besuchen. Um so mehr hat es mich daher gefreut, dass ich eine
5-tägige Naturkreuzfahrt auf die Galapagos Inseln unternehmen durfte. Mein
Kreuzfahrtschiff war die M/V Galapagaos Legend. Ein Kreuzfahrtschiff der ersten
Klasse mit Platz für 100 Passagiere...
Tag 1: Donnerstag, den 17.03.2016 – San
Cristobal
Am
Donnerstagvormittag ging die Reise für mich los. Ich hatte mir einen Shuttle
gebucht, der mich auch pünktlich von meinem Zuhause in Quito abholte. Nach der
ca. einstündigen Fahrt zum Flughafen ging ich als erstes zu einem speziellen
Schalter, an dem ich die INGALA-Touristentransitkarte für Reisen auf die
Galapagos gegen eine Gebühr von 20,- USD erhielt sowie mein Gepäck auf Früchte,
Gemüse und Milchprodukte untersucht wurde. (Diese Nahrungsmittel dürfen nicht
mit auf die Galapagos mitgenommen werden, da diese das empfindliche Ökosystem der
Galapagos Inseln schädigen könnten.)
Anschließend
ging ich zum Check-in und wartete in der Wartehalle aufs Boarding meiner
Avianca-Maschine. Um 10:15 Uhr ging schließlich mein 2,5-stündige Flug (mit
Zwischenlandung in Guayaquil) von Quito nach San Cristobal. Kurz vor der
Landung auf San Cristobal wurde der gesamte Innenraum des Flugzeuges noch
einmal desinfiziert, damit ein größtmöglichster Schutz für das Ökosystem
gewährleistet werden kann. Nachdem ich am Flughafen die Nationalparkgebühr von
100,- USD entrichtet hatte, wurden wir von Ceasar, einem spanisch- und
englischsprachigem Guide in Empfang genommen.
Mit dem
Bus ging es zum Hafen von San Cristobal. Im Bus wurden wir von Ceasar auf
Englisch und Spanisch über das weitere Prozedere bzw. den Transport zum
Kreuzfahrtschiff informiert. Am Pier angekommen, haben wir auch schon die
ersten Seelöwen sehen können. Diese lagen nämlich überall am Hafen herum und
relaxten. Für sie gehört auch das Hafengebiet zu ihrem Ökosystem. Außerdem
kennen sie keine Scheu vor dem Menschen, da Sie diesen nie als Feind kennen
gelernt haben. So konnte man extrem nah an die (wilden) Tiere herantreten und
diese beobachten. Welch ein toller und fazinierender erster Eindruck von den
Galapagos!
Rettungswesten wurden verteilt und meine Mitreisenden und ich wurden
in Schnellbooten zum Schiff gefahren. Das Gepäck wurde bereits in die Kabinen gebracht und so konnte bereits eingecheckt (Welcomedrink!) und die Kabinen
bezogen werden. Schon
nach kurzer Zeit wurden wir, die Passagiere, zur Sicherheitsanweisung aufs Deck
gerufen. Dannach wurde erst einmal zu Mittag gegessen. Das leckere Mittagsbuffet
bot eine Auswahl an internationalen und ecuadorianischen Mittagessen. Kurz nach
der Sicherheitseinweisung und dem Mittagessen ging es für mich und meine
Gruppenmitglieder mit dem Schnellboot schon los zum ersten Ausflug, zurück nach
San Cristobal. Bei Check-in wurden die Passagiere bereits, je nach
Sprachkenntnissen, in Gruppen eingeteilt. Es gab drei Gruppen die Cormorant- (spanischsprachig), die Albatros- (englischsprachig) und die Boobysgroup (spanisch- und
englischsprachig). Meine Boobysgroup
bestand aus einem koreanischen und einem australischen Ehepaar, einer
kanadischen Familien und zwei ecuadorischen Freundinnen mit ihren 3 Kindern. Alles
sehr interessante Leute, mit denen ich mich sehr gut verstand und immer etwas
zu reden hatte. Gemeinsam mit unserem spanisch- und englischsprechendem Guide
Patricio besichtigten wir das Interpretation Center, eine Art Museum über die
Natur und Geschichte der Galapagos Inseln. Ein interessanter erster Ausflug, während dem man viel über das Archipel erfahren konnte. Gegen 17:30 ging es mit dem
Schnellboot auch wieder aufs Schiff und zum Abendessen, dass im Restaurant a la
carte, standesgemäß für ein Kreuzfahrtschiff der Luxusklasse, von Kellnern
serviert wurde. Der Abend stand den Gästen zur freien Verfügung und so hatte
ich Zeit, mir das Schiff etwas genauer anzuschauen. Es gab neben dem
Restaurant, eine kleine Bibliothek mit Computern und Informationsfilmen über
die Galapagos Inslen, ein Spielzimmer für Kinder, zwei Präsentations- und
Versammlungsräume, eine Bar unter Deck, Trainingsstandräder an Deck sowie eine
Bar, einen Pool und einen Jacuzzi am Bug des Schiffs.
Den
Abend ließ ich dann doch früh ausklingen, da ich von den vielen neuen
Eindrücken doch recht erschöpft war und das Programm mit dem Frühstück schon um
07:00 Uhr starten sollte.
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Am Hafen von San Cristobal |
Tag 2: Freitag, den 18.03.2016 – Isla Española
Der zweite Tag begann recht
früh um 06:30 Uhr mit sanfter Musik und einer Ansage durch die Lautsprecher. Nach
dem Frühstück wurden die Gruppen jeweils kurz in verschiedene Bereichen des
Schiffes gerufen und nochmal über das Tagesprogramm informiert. Anschließend
wurden an Deck Schnorchelausrüstungen ausgegeben und wenig später wurden wir
gruppenweise zur disembarkation-area
gerufen. Von dort aus stiegen wir in ein Schnellboot und fuhren an den Strand
der Gardner Bay. Die Gardner Bay ist
ein wunderschöner und paradiesisch anmutender weißer Strand auf der Insel Española. Eine Kolonie Seelöwen ließ es
sich in der Sonne gut gehen und auch wir konnten wir die Seele baumeln lassen,
Spazieren gehen, Schwimmen und Schnorcheln. Dies war mein erster
Schnorchelausflug im offenen Meer und gemeinsam mit unserem Gruppenguide traute
ich mich weiter aufs Meer hinaus. Sobald ich die interessante Unterwasserwelt
mit den vielen Fischen und Meerestieren entdeckt hatte, beruhigte sich meine Atmung
und ich konnte den Schnorchelausflug voll und ganz genießen.
Anschließend
ging es mit den Schnellbooten wieder zum Schiff zurück (im Schiff wurden wir
nach jedem Ausflug mit einer kleinem Snack und/oder Getränk in Empfang
genommen) und zum Mittagessen. Wir hatten ein wenig Zeit zur freien Verfügung
sowie eine erneute Informationversammlung der Gruppen, die auf den Ausflug am
Nachmittag vorzubereiten sollte. Am Nachmittag sollte es nämlich an den Punta Suarez im Westen der Insel Española
gehen. Dieser ist besonders für die vielen Tiere bekannt, die sich auf diesem
Teil der Insel niedergelassen haben und ist daher bei Biologen sehr beliebt.
Die
offizielle Strecke des Nationalparks, die zum Schutz der Tiere und Natur auf
Galapagos nicht verlassen werden darf, war eine echte Herausforderung. Der
extrem steinige und unebene Weg erforderte nicht nur Wanderschuhe, sondern auch
Konzentration und Gleichgewichtssinn der Passagiere. Die Mühe war es jedoch
Wert, da man mit nahen „Begegnungen“ mit Seelöwen, Marin Iguanas, Blaufußtölpel,
Maskentölpel, Spottdrosseln, Austernfischer, Gabelschwanzmöwen, Darwinfinken
belohnt wurde. Außerdem befindet sich dort das Hueco Soplador (das „Blasloch“). Durch den Druck der anbrandenden
Wellen zwischen den Klippen entsteht hier eine ca. 10 bis 20 m hohe
Wasserfontäne. Ein spektakuläres Naturschauspiel!
Am Abend
gab es im Restaurant ein Dinner bei (künstlichem) Kerzenlicht. Bei jeder
Kreuzfahrt, ist es der Crew ein Anliegen auf die Umweltverschmutzung des
Menschen und den Klimawandel aufmerksam zu machen, da dies insbesondere auf das
empfindliche Ökosystem der Galapagos einen großen Einfluss hat. So haben wir auf
dem Schiff eine eigene Earth Hour veranstaltet.
(Bei der Earth Hour wird als Demonstration für den Klimaschutz auf der ganzen
Welt für eine Stunde das Licht ausgeschaltet).
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Punta Suarez |
Tag 3: Samstag, den 19.03.2016 – Isla Floreana
Am Samstag sollte es nach
dem Frühstück zur Post Office Bay
gehen, einem Strand mit olivgrünem Sand und bekannt für einen Postkasten, der
früher Seeleuten und heute Touristen zur Kommunikation mit ihrer Heimat dient.
Jeder, der die Post Office Bay besucht, kann eine Postkarte im Postkasten
lassen und eine Karte mit einer Adresse nahe der Heimat mitnehmen, um diese dem
Adressaten persönlich oder mit der örtlichen Post zukommen zu lassen. Auch ich
steckte meine Postkarte in den Briefkasten und ca. 1 Monat nach meinem Besuch
der Post Office Bay erreichte diese meine Eltern in Deutschland.
Für diesen
Ausflug hatten wir auch wieder unsere Schnorchelausrüstung mitgenommen, um die
Gelegenheit zum Schnorcheln zu nutzen. Nach dem Mittagessen sollte es zu einem
weiteren Schnorchelausflug zum Corona del
Diabolo gehen. Einer Felsformation aus Vulkangestein im Meer, an der sich
bunte Korallen und farbenfrohe Fische angesiedelt hatten. Dieser Schnorchelausflug
war etwas ganz Besonderes, denn die artenreiche Unterwasserwelt war wirklich
faszinierend und es war etwas Besonderes im offenen Meer zu schwimmen und die
Kraft und Strömung des Meeres zu spüren (nur für gute Schwimmer).
Nachdem wir wieder auf
Schiff zurückgekehrt waren, wurden wir nach kurzer Zeit erneut zur disembarkation-area für den nächsten
Ausflug zum Punta Cormorant gerufen.
Dort gelangten wir nach einem kurzen Fußmarsch zu einer Mangrovenlagune und
konnten Flamingos (sogar ein Flamingo-Baby (sehr selten)) beobachten. Wir
wanderten schließlich weiter zu einem breiten Strand, an dem Meeresschildkröten
ihre Eier ablegen. Die Spuren der Schildkröten waren auch noch sichtbar.
Gegen Abend fuhren wir mit
dem Schnellboot zurück zum Schiff. Vor dem Abendessen wollte ich die freie Zeit
nutzen, um den Jacuzzi auszuprobieren. Das Besondere daran war, dass sich das
Schiff kurze Zeit später auf den Weg zur Insel Santa Cruz machte und das
fahrende Schiff vor dem Hintergrund der untergehenden Sonne schließlich von
Delfinen begleitet wurde. Ein ganz besonderer Moment für mich – im Jacuzzi am
Bug des Schiffes sitzend, mit Aussicht auf die Insel Floreana, die untergehende
Sonne und die springenden Delfine. :)
Tag 4: Sonntag, den 20.03.2016 – Isla Santa Cruz
Schon um Mitternacht war die
Galapagos Legend vor Santa Cruz
geankert. Nach dem Frühstück fuhren wir mit den Schnellbooten zum Hafen von Puerto
Ayora und mit dem Bus ins Hochland. Dort besuchten wir ein Schildkrötenreservat
und konnten die riesigen Reptilien in ihrem natürlichem Lebensraum beobachten.
Anschließend fuhren wir im Kleinbus zu einem Lavatunnel. Dieser hatte sich
unterirdisch durch einen Lavastrom gebildet und ist für Touristen zugänglich.
Schließlich fuhren wir zum Mittagessen und für ein weiteres Informationstreffen
wieder zurück aufs Schiff und kehrten am Nachmittag für den Besuch der Charles Darwin Station zurück auf die
Insel. Die Charles Darwin Station ist eine Forschungsstation, die sich mit der
Flora und Fauna sowie der Tierwelt der Galapagos befasst. Insbesondere wird
Wert auf die Untersuchung der Riesenschildkröten gelegt, da die dort lebenden
Arten vom Aussterben bedroht sind.
Gegen Abend kehrten wir
wieder auf Schiff zurück und wurden kurze Zeit später zu einem Dinner an Deck
begrüßt. Jeder hatte sich besonders zurecht gemacht und so wurde vor dem
Hintergrund der untergehenden Sonne open-air zu Abend gegessen.
Tag 5: Montag, den 21.03.2016
Der Montag war leider auch
schon der letzte Tag meiner Kreuzfahrt auf den Galapagos. Nach dem Frühstück
wurde ausgecheckt und alle Passagiere versammelten sich an der Bar am Bug des
Schiffes, um gemeinsam die Fahrt um die Insel Daphne Mayor zu genießen. Die Insel Daphne Mayor ist eine Insel von
zwei Vulkaninseln, die als Islas Daphne
bezeichnet werden.
Das Schiff steuerte
schließlich die Insel Baltra,
ebenfalls bei Santa Cruz, an und ein Schnellboot brachte uns zum Hafenanleger
von Baltra und ein Bus zum Flughafen.
Der Abschied von den
Galapagos fiel mir unglaublich schwer. Das Galapagos Archipel ist ein echtes Paradies
und die Kreuzfahrt ein unglaublich tolles und für mich wahrscheinlich
einmaliges Erlebnis.